PRESSEMITTEILUNG: GESCHICHTE ERLEBEN MIT PODCAST UND AUGMENTED REALITY APP

Digitale Projekte der Themenwoche „75 Jahre Kriegsende“

Mit dem Projekt „75 Jahre Kriegsende“ und einer digitalen Themenwoche vom 2. bis zum 8. Mai erinnert Kulturprojekte Berlin an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und deren Folgen ebenso wie an die Verdienste der Alliierten bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus. Ausgehend von verschiedenen Orten in Berlin wie dem Brandenburger Tor oder dem Pariser Platz zeigen die virtuelle Ausstellung „Nach Berlin“, die Augmented-Reality-App „Augmented Berlin“ sowie die Podcastreihe „Nach Berlin“ zugleich die aktuelle Dimension des Themas auf.

„Nach Berlin“ – die Podcastreihe: Zuhören und Mitgehen
Folgen Sie dem Podcast nach Berlin! Das ist nicht nur im übertragenen, sondern durchaus im wörtlichen Sinne gemeint: Zuhörer*innen begleiten die Protagonist*innen und Reporter*innen zu bekannten und unbekannten Orten im heutigen Berlin und begeben sich gleichzeitig auf Ausflüge in deren Geschichte. Auch kommen prominente Persönlichkeiten wie Shermin Langhoff, Raul Krauthausen, Klaus Lederer, Daniel Hope, Daniel Barenboim, Juna Grossmann oder Fetsum in einem kurzen Statement zu Wort, um ihre Perspektive aufzuzeigen.

Sechs von sieben Podcastfolgen widmen sich einem konkreten Thema, das sich am historischen Geschehen festmacht und uns bis in die Gegenwart beschäftigt – von Antifaschismus bis Zivilcourage. Mehr oder weniger prominente Plätze liefern reichlich Diskussionsstoff:
der Reichstag natürlich oder der Alexanderplatz, aber auch das Olympiastadion oder die Gedenkstätte des Nationalsozialistischen Zwangslagers für Sinti und Roma in Marzahn. Weitere Orte sind ein Tunnel im Tiergarten und der Kurfürstendamm. Die Moderatorin Katja Weber von Radio Eins und Deutschlandfunk-Reporter Markus Dichmann gehen der Sache nach. Ihre Gesprächspartner*innen sind Expert*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen – und Menschen, die sich diesen Schauplätzen auf besondere Weise verbunden fühlen. Unterwegs treffen historische auf persönliche Sichten – und unterschiedliche Perspektiven sind erwünscht! Mit der Frage, welche Schlüsse besonders junge Menschen aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs für die Gegenwart ziehen können, beschäftigt sich die siebte Folge. In einer Talkrunde spricht Katja Weber mit Gästen wie der Moderatorin Maria Popov, dem Moderator und Videokolumnisten Tarik Tesfu sowie dem Autor und Regisseur Patrick Stegemann, die aktuelle Aspekte des Themas in den Fokus rücken.

Mit von der Partie sind auch die Zuhörer*innen. Aus sicherer Distanz können sie dem Spaziergang und der Debatte auch zu Hause folgen. Oder sich, sobald das öffentliche Leben wieder dazu einlädt, selbst auf den Weg machen: Nach Berlin, zu den Orten des Geschehens – mit dem Podcast am Ohr. Die Podcastreihe kann bei Apple, Spotify und auf www.75jahrekriegsende.berlin gehört werden. Vom 2. bis zum 8. Mai erscheint jeden Tag eine Folge: Vier Folgen zu den Orten Reichstag, Olympiastadion, Kurfürstendamm und Gedenkstätte des Nationalsozialistischen Zwangslagers für Sinti und Roma sind bereits erschienen. In den kommenden Tagen erscheinen die Episoden zum Alexanderplatz und dem Tunnel unter der Straße des 17. Juni.

Die App „Augmented Berlin“

Augmented Reality bedeutet erweiterte Realität: auf dem Bildschirm des Smartphones oder Tablets wird die reale Umgebung durch virtuelle Gegenstände angereichert – eine Technologie wie gemacht für historische Erzählungen, um die Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen. Die
AR-Reise zum Kriegsende beginnt auf dem zerstörten Pariser Platz am 8. Mai 1945: Kapitulation, Zusammenbruch oder Befreiung? Die Geschichten eines Verfolgten, der den Krieg in Berlin in der Illegalität überlebt hat, und einer Widerstandskämpferin sind zu sehen (und hören?). Sprung zurück ins Jahr 1933: Man wird Zeug*in der schrittweisen Verdrängung der Berliner Jüdinnen und Juden aus dem öffentlichen Leben, bis hin zur Deportation ab 1941. Einige entziehen sich dem Befehl und tauchen unter. Ein Leben in der Illegalität beginnt. Die Erzählungen basieren auf Interviews und Autobiografien und werden visuell lebendig. Zwei Schicksale dienen als Hauptquelle: Karin Friedrich, Widerstandskämpferin der Gruppe „Onkel Emil“, und Jizchak Schwersenz, ein jüdischer Lehrer, der sich der Deportation entzog und mit einem Teil seiner Schüler in den Untergrund ging.

Der Platz verändert sich im Laufe der zwölf Jahre bis man schließlich wieder auf dem zerstörten Pariser Platz im Jahre 1945 steht. Diesmal in Originalgröße, mitten drin im Chaos des Kriegsendes. Bereits integriert in „Augmented Berlin“ sind fünf Stories, die Kulturprojekte Berlin gemeinsam mit BetaRoom anlässlich der Festivalwoche „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“ entwickelt und erstmalig in der App MauAR veröffentlicht hatte. Die App ist eine Plattform für vielfältige Themen, die mittels AR-Technologie neu inszeniert werden können und soll künftig um vielfältige Themen rund um das Thema Berlin erweitert werden. „Augmented Berlin“ steht ab sofort im Apple App Store und Google Play Store zum Download bereit.

Auf der Website www.75jahrekriegsende.berlin werden diese digitalen Angebote, sowie auch  die virtuelle Ausstellung, vom 2. Mai bis zum 2. September, dem internationalen Tag des Kriegsendes, online sein.

Auch Teil der Themenwoche ist eine berlinweite Kampagne. Bilder vom zerstörten Berlin 1945 werden kontrastiert mit den Headlines „Am Anfang war die Wahl“, „Willst Du, was du wählst?“ und „Eine Wahl und ihr Ergebnis“. Sie verdeutlichen, dass demokratische Wahlen den Weg in die Diktatur des Nationalsozialismus geebnet haben und es in der Verantwortung aller liegt, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.

Das Projekt ist eine Kooperation von Kulturprojekte Berlin mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Es entsteht in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, unter anderem der Stiftung Topographie des Terrors, dem AlliiertenMuseum und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Ermöglicht wird es aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin und mit Unterstützung der Berliner Sparkasse.

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Kulturprojekte Berlin
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75 Jahre Kriegsende
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